DSB-Pokal-Finale 2008 endet im Desaster

Veröffentlicht auf von Joachim Vogl

Wir, "Der Bund" München, haben beim DSB-Pokal-Finale 2008 in Kevelaer (am Samstag, 29. März) nicht willentlich und nicht wissentlich gegen eine Regel verstoßen: Durch einen personellen Ausfall in unserer ersten Luftgewehr-Mannschaft war es nötig, einen unserer Schützen aus der zweiten Mannschaft herauszunehmen und diesen für die erste Mannschaft umzumelden.

Die Regelung (laut Punkt 2.2.4 der DSB-Pokal-Ausschreibung) besagt: Hat ein Verein mehrere Mannschaften am Start, dürfen die Schützinnen und Schützen nicht unter den Mannschaften getauscht werden. Erst wenn eine Mannschaft ausgeschieden ist, kann man diese Schützinnen und Schützen in den anderen Mannschaften einsetzen. Insofern hätten wir nach der Ummeldung unsere zweite Mannschaft aus dem Rennen nehmen müssen.

Abgesehen davon, dass wir etwas falsch gemacht haben und es unsere Pflicht gewesen wäre, uns im Vorfeld über das Reglement zu informieren, stellt sich die Frage, welchen Sinn so eine Regelung hat!? Was macht ein Verein, dem kurzfristig ein Schütze in der ersten Mannschaft ausfällt, wenn er wie wir mit insgesamt drei Mannschaften am Start ist?

Erst nach Wettkampfende legte unser Patenverein, die Kgl. priv. Hauptschützengesellschaft München (HSG), Einspruch gegen die oben beschriebene Ummeldung ein. Darauf hin disqualifizierte der Deutsche Schützenbund e.V. (DSB) den umgemeldeten Schützen und unsere erste Mannschaft war aus dem Rennen…

Aber warum hat uns die HSG auf unseren Fehler nicht bereits vor oder während des Wettkampfs aufmerksam gemacht, wenn sie doch schon nach Wettkampfhälfte vor hatte, Einspruch einzulegen? Für mich stellt sich hier die Frage, ob dies ein angemessenes Verhalten von zwei Patenvereinen ist, die mehr verbindet als nur Geschichte und Tradition. Welche Konsequenz ergibt sich aus dem Verhalten der HSG für das allgemeine Miteinander im DSB?

Wenn schon die HSG mit ihrem Patenverein so umgeht, wie gestaltet sich dann erst das Verhältnis der Vereine, die nicht so viel verbindet wie uns? Und wie konnte es überhaupt so weit kommen, dass die HSG so reagiert? Was ist bei der "Haupt" eigentlich los? Aus meiner Sicht hat sich die HSG mit diesem Verhalten selbst geschadet. Sie hat mit ihrer Handlungsweise das Vertrauensverhältnis unter uns Schützenkameraden nicht gerade gefördert und sich dadurch moralisch selbst diskreditiert.

Da wir unsere Wettkämpfe immer sportlich fair bestreiten, war es nur logisch, noch vor der abendlichen Siegerehrung all unsere Mannschaften aus dem Finale zurückzuziehen. Dementsprechend hätten wir auch bei der Siegerehrung nicht verlesen werden dürfen. Die Missachtung unseres Rückzugs und die fehlerhafte Ergebnisliste ist nur symptomatisch für den DSB.

Auch der Polizei-Sportschützenverein München, der sich mit zwei Luftpistolen-Mannschaften für das Finale qualifizierte und denen der gleiche Fehler wie uns unterlief, konnte die Vorgehensweise der HSG nicht nachvollziehen. Daher zog Polizei-SSV-Oberhaupt Wolfgang Kink ebenfalls seine beiden Mannschaften zurück.   

 

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